Bärennest - Einblick in die Höhlenforschung und Bärenfund
Wer hätte gedacht, dass sich hinter einer so unauffälligen Spalte eine Höhle mit spektakulären Funden verbirgt!
Es war der 25. Oktober 2021, als Rebecca Caspani und Martin Trüssel nach dem Aufgraben des Höhleneingangs erstmals in die Bärenhöhle Fürenalp gelangten. Sie suchten nach noch unentdeckten Höhlen im Raum Engelberg. Damals machte sie der Fürenalp-Mitbesitzer Toni Matter auf diese unscheinbare Spalte aufmerksam.
Nach einem eng bemessenen Abstieg, bei dem zuerst Blockwerk und Geröll weggeräumt werden musste, entdeckten sie einen etwa 4 m langen und bis zu 2 m hohen Raum. Hier lagen auf dem Geröllboden verstreut grosse Röhrenknochen und ein bereits teilweise aufgelöster Unterkiefer, aus dem alle Zähne ausgefallen waren. Der Expertenblick zeigte, dass es sich um Braunbärenknochen handeln musste.
Wie alt diese Bärenknochen wohl sein mögen? Schwierig einzuschätzen. Da sie auf der Gerölloberfläche gelegen haben, könnten sie einige Hundert Jahre alt, möglicherweise aber auch sehr viel älter sein. Klarheit lässt sich nur mit einer radiometrischen Altersdatierung (14C-Datierung) verschaffen.
Das Resultat war spektakulär - zwei von ihnen haben vor 9500 bzw. 12400 Jahren auf der Fürenalp gelebt. Es ist insbesondere der älteste in der Zentralschweiz gefundene nacheiszeitliche Braunbär.
Die kleine aber feine Ausstellung gibt einen spannenden Einblick in die Höhlenforschung und das Bärenleben. Für die kleinen Gäste hat es auch einiges zu entdecken, wie die Bärengeschichten, die Fühlboxen oder die Kuschel-Bärenhöhle. Die Höhle beim Grotzliweg ist nicht begehbar. Die Ausstellung "Bärennest" ist unmittelbar bei der Bergstation Fürenalp. Viel Spass auf Ihrer Zeitreise.